Immer mehr von Krebs betroffene Patientinnen und Patienten nutzen ergänzend zur konventionellen Behandlung Komplementärmedizin, das zeigen Umfragen. Die Gründe sind unterschiedlich: bessere Symptomkontrolle, besseres Wohlbefinden für Körper und Psyche, aber auch der Wunsch, selber etwas tun können. Nach dem Diagnoseschock bestehe häufig der Wunsch, aus einer passiven in eine selbstwirksame, aktive Rolle überzugehen, schreiben die Autor/-innen der aktuellen «Therapeutischen Umschau», die der integrativen Onkologie gewidmet ist: «Chemotherapien, Immuntherapien, komplexe zielgerichtete Therapien, Radiotherapie und Operationen können als aggressiv und unmenschlich erlebt werden – geübte Achtsamkeit, Kunsttherapie, äussere Anwendungen oder eine selbst injizierte Misteltherapie als menschengemäss und gesundheitsfördernd. Man wird wieder Herr/Frau im eigenen Leib, wird wieder Gestalter seiner persönlichen Biographie.»
Krebs lässt sich nicht mit einer Rohkost-Diät heilen, dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Das stellt der Arzt Dr. Marc Schaeppi gleich zu Beginn der SRF-Sendung «Puls» vom 1. Dezember 2025 klar. Der Film zeigt: Wer bei einer Krebsdiagnose auf rein alternative Behandlungsmethoden setzt und die Schulmedizin ausschliesst, geht ein hohes Risiko ein. Die Ärztinnen und Ärzte im Film raten allesamt davon ab. Sie zeigen hingegen auf, dass Komplementärmedizin in der Onkologie eine wichtige Rolle spielt, wenn sie integrativ, also ergänzend zu Operationen, Chemotherapie oder Bestrahlung, eingesetzt wird.
Bertrand Piccard ist Psychiater, Abenteurer, Umweltpionier und noch vieles mehr. Der 67-Jährige, der mit seinen Weltumrundungen im Ballon und im Solarflugzeug bekannt wurde, spricht im aktuellen «Lifeline», dem Infoblatt der Schweizerischen Ärztekrankenkasse SAEKK, über Entdeckergeist, über die Zunahme psychischer Erkrankungen und über sein Bild eines zukunftsgerichteten Gesundheitssystems. «Es geht darum, Patientinnen und Patienten dabei zu helfen, ihr mentales, emotionales und körperliches Gleichgewicht zu erhalten – und damit viele Krankheiten zu verhindern, bevor sie entstehen», so Piccard im Interview.
Ärztinnen und Therapeuten ermutigt der Psychiater, «Praktiken nicht pauschal abzulehnen, nur weil sie nicht an der Universität gelehrt werden – Ansätze wie traditionelle chinesische Medizin, Akupunktur, Ayurveda, Homöopathie oder Hypnose können sehr wirksam sein.»
Piccard, für den das Entdecken von Neuem, Unbekanntem eine Geisteshaltung ist, setzt sich als Umwelt- und Cleantech-Pionier für den Schutz des Planeten ein. Wahre Innovation entsteht für ihn nur dann, wenn sie die Würde des Menschen und des Planeten respektiert, sagt er gegenüber «Lifeline». Lesen Sie das ganze Interview!
Der Schweizerische Verband für komplementärmedizinische Heilmittel SVKH hielt am Donnerstag, 13. November 2025, eine ausserordentliche Generalversammlung ab. Die Versammlung in Bern stand ganz im Zeichen des Abschieds und des Neubeginns und startete mit der Ehrung der langjährigen Präsidentschaft von Dr. Herbert Schwabl. Seit 2001 war er im Vorstand tätig, 2010 wurde er zum Präsidenten des SVKH gewählt. Er blickte auf seine SVKH-Zeit zurück und beleuchtete verschiedene Etappen seiner Verbandstätigkeit. Herbert Schwabl hat den Verband massgeblich mitgeprägt und vorangebracht. Nun verlässt er den SVKH als Präsident und Vorstandsmitglied, da er beruflich in den Ruhestand tritt. Ebenfalls aus beruflichen Gründen schied Sandro Wyss aus dem Vorstand aus, der seit November 2022 Vorstandsmitglied war. An der Generalversammlung bedankte sich der SVKH-Vorstand herzlich bei beiden für ihr grosses Engagement.
Die Mitgliederversammlung des Dakomed-Lokalverbands Komed Regio Thurgau hat am 24. September 2025 beschlossen, den Verein aufzulösen. Die Mitgliederversammlung folgte einstimmig dem entsprechenden Vorschlag des Vereinsvorstands. Dieser begründet den Antrag zur Auflösung des 2008 gegründeten Vereins damit, dass ein wirkungsvolles politisches Engagement auf kantonaler Ebene zunehmend schwierig sei: Es bedürfe grossen Fachwissens und zeitlicher Ressourcen der Vorstandsmitglieder, was ehrenamtlich kaum zu leisten sei. Als weiteren Grund nennt der Vereinsvorstand, dass die Gesundheitspolitik stark von nationaler Seite gesteuert wird und der Spielraum innerhalb der Kantone eher klein ist. Der Vorstand verweist auf das Engagement des nationalen Dachverbands Komplementärmedizin Dakomed, der professionelle Lobbyarbeit im nationalen Parlament betreibt, um die Stellung der Komplementärmedizin weiter zu stärken.
In der Schweiz gibt es erst wenige Spitäler und Kliniken, die integrative Medizin anbieten, also schul- und komplementärmedizinische Methoden kombinieren. Und dies, obwohl Patientinnen und Patienten nachweislich von dieser Behandlung profitieren – das zeigen sowohl die Krankheitsverläufe als auch systematische Patientenbefragungen. Der Dachverband Komplementärmedizin Dakomed fordert für jeden Kanton ein integratives Spital – lesen Sie dazu den Beitrag auf Millefolia.ch.
Der Beitrag ist auch im aktuellen Millefolia-Bulletin erschienen. Das gedruckte Bulletin ist unser Dankeschön an alle Komplementärmedizin-Interessierten und Unterstützerinnen von Millefolia und des Herausgebers Dakomed (Dachverband Komplementärmedizin).
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Die diesjährige Jahrestagung der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie beleuchtet das vielfältige Potential von Arzneipflanzenzubereitungen in der supportiven Onkologie in der Human- und Veterinärmedizin. Die Fachtagung vom 27. November 2025 in Baden zum Thema «Phytotherapie in der supportiven Onkologie» soll auch Kriterien aufzeigen, die zu einer erfolgreichen Implementierung eines komplementär- und integrativmedizinischen Angebots in einem konventionellen medizinischen Umfeld beitragen können.
Die Mistel ist die wohl bekannteste Arzneipflanze in der Onkologie, ihr gilt an der Jahrestagung ein besonderes Augenmerk: Sowohl die aktuelle wissenschaftliche Datenlage als auch die konkrete Anwendung der Mistel in der Praxis werden vorgestellt, schreiben die Veranstalter.
Der Verein und Branchencluster PhytoValley Switzerland erhält vom Kanton Thurgau die Zusage für eine fünfjährige Förderung im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP). Die Unterstützung ist ein klares Bekenntnis zur wirtschaftlichen Zukunft der Region und zur strategischen Bedeutung des Phytopharma-Clusters am Bodensee, schreibt der Vorstand von PhytoValley Switzerland (im Bild) in einer Medienmitteilung.
Die Anschubförderung aus den NRP-Fördermitteln ermöglicht es dem Verein, gezielt Projekte im Verbund anzugehen, welche die Unternehmen im Alleingang nicht umsetzen könnten. Den Fokus bilden dabei die vier Handlungsfelder Fachkräfte und Talente, Innovation und Nachhaltigkeit, Kooperation und Netzwerk sowie Image und Reputation. Insgesamt sind 18 Projekte geplant.